Suitbert Telgmann

Pater Suitbert Telgmann ist tot. Der Guardian des Werner Kapuzinerklosters ist gestern Morgen im Alter von 73 Jahren im Werner Krankenhaus seiner Krebserkrankung erlegen. Die Nachricht von seinem Tod löste unter den vielen Menschen, die sich mit ihm und den Kapuzinern verbunden fühlen, große Trauer aus. Am Sonntag um 18 Uhr wird für Pater Suitbert in der Klosterkirche gebetet. Der Rat der Stadt Werne gedachte des Verstorbenen zu Beginn seiner gestrigen Sitzung mit einer Schweigeminute. Bürgermeister Lothar Christ: "Wir haben mit großer Betroffenheit vom Tode Pater Suitberts erfahren. Insbesondere sein freundliches und offenes Wesen sowie seine verbindliche Art haben die Werner Bürgerinnen und Bürger besonders geschätzt. In einem unserer letzten Gespräche im Rahmen des Plätzerfestes Anfang Juli habe ich ihm die Zusicherung gegeben, mich auch persönlich für den weiteren Fortbestand des Kapuzinerklosters in Werne einzusetzen. Diesem Versprechen fühle ich mich selbstverständlich über seinen Tod hinaus besonders verpflichtet." Die Bevölkerung hat im Chorraum der Klosterkirche noch Gelegenheit, von dem geschätzten Ordensmann Abschied zu nehmen. Dort wurde sein Leichnam gestern Abend aufgebahrt, Trauernden wird durch die Kirche Einlass gewährt. Die Beerdigung wird am Montag um 14 Uhr mit dem Seelenamt in der Kirche des Klosters beginnen. Von dort soll der Verstorbene voraussichtlich in einem Trauerzug zur Beisetzung auf dem Friedhof am Südring geleitet werden, wo er in der Kapuzinergruft zur letzten Ruhe gebettet werden soll. Pater Suitbert wurde am 18. Juni 1938 als Friedrich Bernhard Telgmann in Werne geboren. Für viele Menschen verkörperte er als Sohn der Stadt und 116. Guardian des hiesigen Ordenshauses in ganz besonderer Weise die traditionell enge Verbindung vor allem eingesessener Werner Familien zum Kapuzinerkloster, das seit Jahrhunderten nur dank der Unterstützung aus der Bevölkerung existieren kann. Als Kind der Konditorenfamilie Telgmann ist Suitbert mit seinen Geschwistern Heinrich, Gregor, Christine und Magdalene in direkter Nachbarschaft der Kapuziner aufgewachsen. Er diente dort als Messdiener und fand seine Bestimmung für das Leben. Nach dem Besuch der Werner Rektoratsschule wechselte Telgmann an Ordensschulen in Bocholt und Bensheim. Mit dem Abitur trat er am 23. April 1958 in den Kapuzinerorden ein. Nach einer Reihe von leitenden Funktionen im Orden kehrte Pater Suitbert im Dezember 2004 in das Werner Kloster zurück. Er war Motor und Bauleiter der Kirchen-Renovierung anlässlich des 350-jährigen Klosterjubiläums. Telgmann lag die Öffnung des Hauses zur Stadt Werne besonders am Herzen. Bis zuletzt widmete er seine ganze Kraft dem Erhalt des Hauses mit nun noch vier Brüdern. Die Gründung des Fördervereins und das Eintreten für "sein" Haus beim Sachkapitel des Ordens bei Ravensburg (WA berichtete) waren ihm Antrieb, einer Krankheit zu widerstehen, die längst an ihm zehrte. Die Kolpingsfamilie, deren Präses er war, würdigte sein vielfältiges Engagement als Seelsorger und Mitglied des Hausvorstands. Der Verein will die Gründung des Kloster-Fördervereins in seinem Sinne vollenden. J bkr Friedrich Bernhard Telgmann wurde am 18. Juni 1938 in Werne geboren. Am 23. April 1958 trat er in den Kapuzinerorden ein. 1959 bis '65 studierte er Philosophie und Theologie in Krefeld und Münster. Am 24. April 1962 folgte die Ewige Profess, am 19. März 1964 die Priesterweihe durch Bischof Tenhumberg in Münster. 1965 bis '70 war Suitbert Lehrer und Präfekt am Gymnasium und Internat der Kapuziner zu Zell (Schwarzwald), dann 1970 bis 1983 Pfarrseelsorger in St. Fidelis/Offenburg und 1983 bis 1992 Guardian, Wallfahrtsleiter und Pfarrer zu Zell. Von 1992 bis '96 wirkte der Pater als Guardian im Kloster zu Münster; er leitete die Gesamtsanierung und Einrichtung einer Pflegestation für Mitbrüder. 2001 bis '04 war Suitbert Pfarrer zweier Pfarreien zu Koblenz und Guardian zu Koblenz-Ehrenbreitstein. Im Dezember kam er als 116. Guardian ins Kloster seiner Heimatstadt.