Paul Ernst Schmidt

Paul Ernst Schmidt

* 09.09.1919
† 27.08.2010 in Lüdenscheid
Erstellt von Westfälischer Anzeiger

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Von Trauer.de Redaktion, Hamm

08.09.2010 um 12:05 Uhr von VRS
Raue Schale, weicher Kern Dr. med. Paul Ernst Schmidt (90) gestorben. Chirurg und Inbegriff des Hausarztes Dr. Paul Ernst Schmidt gehörte zu einer Generation, die jede Gelegenheit dazu ergriff und dem Leben damit eine Fülle schöner Momente abseits von Alltag, Krankheit und Kummer abrang. Momente, von denen man zehrt, die nun trösten. Am 27. August verstarb der bekannte Mediziner. Für die Hinterbliebenen bleibt die Erinnerung an einen geliebten Menschen, an gemeinsam Erlebtes, an seinen typischen Humor und ebenso typische Streitgespräche. Der Lüdenscheider wuchs an der Wilhelmstraße auf, wo seine Eltern den "Langen Gang", die Altdeutsche Bierstube führten. Mutter Adele war Herz und Seele der Kneipe. Doch ihr Sohn schlug einen anderen Weg ein, auch wenn er das Lokal lange in Familienbesitz behielt. Paul ernst Schmidt ging nach dem Notabitur zum Militär, wo er Medizin studierte. In Freiburg machte der junge Marinesoldat 1944 Examen; Kriegseinsatz auf Versorgungsschiffen folgte. Für ein gerettetes Leben bekam er eine Medaille, für manches andere die Dankbarkeit der Menschen. So stark auch die Liebe zur See war und blieb, so sehr zog es ihn nach Lüdenscheid zurück. Hier heiratete er seine Anneliese, hier wurde Tochter Sabine geboren, hier baute er an der Frankenstraße und erarbeitete sich einen guten Ruf als Chirurg am Krankenhaus unter Professor Kingreen. Als er sich selbstständig machte, wurde er für seine Patienten zum Inbegriff des guten Hausarztes, hörte zu, konnte Sorgen und Nöte nachempfinden, hatte die Ruhe und das Geschick, zu helfen, hatte eine raue Schale und einen weichen Kern. Als er 1993 aufhörte, fiel ihm das nicht leicht, wie immer, wenn es galt, Zugeständnisse ans Alter zu machen. Dann half ihm der Blick, der dem Zeigefinger nach oben folgte und das Vertrauen auf eine höhere Macht. Der Pfeifenraucher liebte die Musik und die Dolomiten, war belesen und freute sich, wenn auch die Enkel seinen Rat suchten. Dass alles seine Ordnung hatte, war ihm wichtig. So hat er's auch mit seiner Loge gehalten, für die erst im Ruhestand mehr Zeit fand. Als ein erfülltes Leben zu Ende ging, starb er im Kreise seiner Familie. sk

WESTFÄLISCHER ANZEIGER

vom 31.08.2010