Jupp Balkenhol

Jupp Balkenhol

* 20.04.1929
† 28.09.2018 in Möhnesee
Erstellt von Westfälischer Anzeiger
Angelegt am 02.10.2018
1.295 Besuche

WERDEN SIE INHABER DIESER GEDENKSEITE UND VERWALTEN SIE DIESE.

Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Jupp Balkenhol, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Nachruf

02.10.2018 um 12:48 Uhr von VRS

 

 

Zeitungsgruppe Westfälischer Anzeiger:

„Allzeit guet goahn, Jupp“

 

Möhnesees beliebter plattdeutscher Erzähler, der „Läh“ Jupp Balkenhol ist verstorben

 

MÖHNESEE. Sein Lebensmotto: „Lachen ist gesund!“ – „Dönekes, Vertellekes und Gedichtkes“ – vorwiegend in plattdeutscher Mundart, das waren die Spezialitäten des Möhneseer Markenzeichens und Erzählers Jupp Balkenhol. Der Heimatdichter mit dem feinsinnigen Humor und der profunden Kenntnis von Land und Leuten ist am vorigen Freitag im Alter von 89 Jahren verstorben. Unter dem Motto – „Dat schoinste Geschenk, wat uese Hiärguott diän Mensken maket hiät, dat is dat Lachen, dat iut me Hiärten küemmet!“ – verfasste der zu den bedeutendsten Autoren plattdeutscher Mundart in der hiesigen Region zählende Jupp Balkenhol rund 20 Bücher „von kleinen Leuten“, Frauund Mannsleuten“ und „Pastörken“ und ungezählte Geschichten aus der Natur und auch über die „Sauster“ Kirmes und die Weihnachtszeit. Seit Jahrzehnten erschien seine beliebte Kolumne regelmäßig als „Plattdeutsches“ im Anzeiger. „Läh“, also „Lehrer“ Jupp Balkenhol konnte es nicht lassen. Er war ständig auf der Suche nach Geschichten, Gedichten und Anekdoten aus der „guten alten Zeit“ aus dem längst vergangenen Alltag der kleinen Leute.

Geboren wurde Jupp Balkenhol im Jahr 1929 in Körbecke. Seine Flegeljahre verbrachte der Josef in dem kleinen Dorf am Nordufer des

Möhnesees. Hier lauschte er aufmerksam und wissbegierig den Geschichten der Alteingesessenen von der guten alten Zeit und legte auch bei den kleinen Abenteuern im Alltag unter dem Tollpost sicher den Grundstock für seine Erzählungen.

Am Archigymnasium in „Saust“ musste sich Balkenhol später auch mit Latein und Griechisch herumplagen, was ihn aber nach dem Abitur und dem Studium an der Pädagogischen Akademie in Essen-Kupferdreh am Ende dazu befähigte, selber als Pauker im Kohlenpott, in Brüllingsen und in Körbecke die Jugend in seinem eigenen typischen Stil zu unterrichten. In Körbecke machte sich der  „Läh“ einen Namen besonders bei den Karnevalisten. Als Herold nahm der die Prüfungen ab, er dichtete und komponierte Körbecker

Karnevalslieder. Jahrzehntelang stand der Jupp im Mittelpunkt der plattdeutschen Runde, er unterhielt die Senioren mit Dönekes bei

„Zwei Stunden Zeit“ und engagierte sich tatkräftig im Heimatverein, vor allem bei den natur- und vogelkundlichen Frühwanderungen am Möhnesee.

Als Pensionär erfreute sich der gläubige Katholik gerne an der Natur. Den passionierten Jäger trieb es immer wieder hinaus zu langen Spaziergängen in die heimische Feldund Waldflur. Diese Wanderungen gehörten zu seiner Lieblingsbeschäftigung wie früher auch das Segeln auf den Wellen des Möhnesees. Mit Ehefrau Elke und der großen Familie Balkenhol trauern auch die Möhneseer um ein unvergessliches Original, das so viele Menschen mit Witz und Humor immer wieder Lachen gemacht hat. Der Anzeiger schließt sich

den Beileidsbekundungen an mit Balkenhols viel zitierten Worten: „Jupp, besten Dank un lo Di wa guet gaohn!“