Irmgard Graute-Oppermann

Irmgard Graute-Oppermann

* 09.07.1914
† 27.08.2008 in Lüdenscheid
Erstellt von Westfälischer Anzeiger

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Gedenkkerze

Dr. J. Heineck

Entzündet am 11.06.2010 um 12:00 Uhr

Von trauer.de Redaktion (cs), Dachau

31.08.2008 um 20:01 Uhr von VRS
Sie hat immer nach einem Vorbild gesucht, aber keines gefunden. Statt dessen ist sie ein Vorbild für andere geworden - in beruflicher Hinsicht und in menschlicher. Nun ist Dr. med. Irmgard Graute-Oppermann gestorben, Unfallärztin in Lüdenscheid und eine der ersten Chirurginnen ihrer Zeit, die sich 1950 mit einer Praxis niedergelassen hat. Sie wurde 94 Jahre alt. Geboren bei Frankfurt, setzte sie ihr Studium zielstrebig auch gegen den Willen der Eltern durch, nahm das Beste von fünf Universitäten mit - auch ihren Mann. 1942 heiratete sie Dr. Paul Graute, eine Ehe, die 58 Jahre, bis zu seinem Tod, hielt. Auch er fasste hier beruflich Fuß. Ihr Kinderwunsch blieb unerfüllt - auch, weil sich Kind und Karriere damals ausschlossen. Der Kampf um Erfüllung im erstrebten Beruf war hart und mühsam. Erst in Lüdenscheid, der Stadt, die ihr zur Heimat werden sollte, wurde ihr nach vielen Bewerbungen eine Stelle zugesagt, wenn sie "es wagen" wolle. Sie wollte. Und setzte sich durch. Zunächst in den kräftezehrenden Kriegsjahren als Lazarettärztin in Hellersen. Nach dem Krieg, folgte vorübergehend ein nicht ganz freiwilliger Rückzug in die Wissenschaft: Weil ihr Mann am selben Krankenhaus tätig war, musste die "Doppelverdienerin" gehen. Das Wagnis Selbstständigkeit einzugehen, hat sie nie bereut. Einmal etabliert, hat sie im Jahr mehr als 4000 Betriebsunfälle "bearbeitet". Die "Lüdenscheider Krankheit", Fingerverletzungen von Maschinenarbeitern, war ihr Spezialgebiet. Reisen mit ihrem Mann öffneten den Blick für die Welt außerhalb der Chirurgie. Der Glaube gab ihr Halt, der Kontakt mit interessanten Menschen Anregung. In Lüdenscheid war sie Gründungsmitglied des Soroptimist Clubs und setzte sich auch dort für das ein, was ihr wichtig war: Verständigung und Abbau von Vorurteilen. Susanne Kornau

WESTFÄLISCHER ANZEIGER

vom 30.08.2008