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Gedenkkerze
Dr. J. Heineck
Entzündet am 11.06.2010 um 12:00 Uhr
Von trauer.de Redaktion (cs), Dachau
31.08.2008 um 20:01 Uhr von VRSSie hat immer nach einem Vorbild gesucht, aber keines gefunden. Statt dessen ist sie ein Vorbild für andere geworden - in beruflicher Hinsicht und in menschlicher. Nun ist Dr. med. Irmgard Graute-Oppermann gestorben, Unfallärztin in Lüdenscheid und eine der ersten Chirurginnen ihrer Zeit, die sich 1950 mit einer Praxis niedergelassen hat. Sie wurde 94 Jahre alt.
Geboren bei Frankfurt, setzte sie ihr Studium zielstrebig
auch gegen den Willen der Eltern durch, nahm das Beste
von fünf Universitäten mit - auch ihren Mann. 1942 heiratete sie Dr. Paul Graute, eine Ehe, die 58 Jahre, bis zu seinem Tod, hielt. Auch er fasste hier beruflich Fuß.
Ihr Kinderwunsch blieb unerfüllt - auch, weil sich Kind
und Karriere damals ausschlossen.
Der Kampf um Erfüllung im erstrebten Beruf war hart und mühsam. Erst in Lüdenscheid, der Stadt, die ihr zur Heimat werden sollte, wurde ihr nach vielen Bewerbungen eine Stelle zugesagt, wenn sie "es wagen"
wolle. Sie wollte. Und setzte sich durch. Zunächst in den
kräftezehrenden Kriegsjahren als Lazarettärztin in Hellersen.
Nach dem Krieg, folgte vorübergehend ein nicht ganz freiwilliger Rückzug in die Wissenschaft: Weil ihr
Mann am selben Krankenhaus tätig war, musste die
"Doppelverdienerin" gehen. Das Wagnis Selbstständigkeit
einzugehen, hat sie nie bereut. Einmal etabliert, hat
sie im Jahr mehr als 4000 Betriebsunfälle "bearbeitet". Die "Lüdenscheider Krankheit", Fingerverletzungen von Maschinenarbeitern, war ihr Spezialgebiet.
Reisen mit ihrem Mann öffneten den Blick für die Welt außerhalb der Chirurgie. Der Glaube gab ihr Halt, der Kontakt mit interessanten Menschen Anregung. In Lüdenscheid war sie Gründungsmitglied des Soroptimist
Clubs und setzte sich auch dort für das ein, was ihr
wichtig war: Verständigung und Abbau von Vorurteilen.
Susanne Kornau