Erich Gröblinghoff

Die Soester Feuerwehr trauert um Erich Gröblinghoff, der jetzt im hohen Alter von 97 Jahren gestorben ist. 29 Jahre lang stand er an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr. Nach dem Krieg setzte ihn 1946 die englische Militärverwaltung als Soester Feuerwehrchef ein. 1949 wählte ihn dann der Stadtrat zum Stadtbrandmeister. Dieses Amt bekleidete er bis 1975 - so lange, wie vermutlich kein anderer Feuerwehrchef. Er war schon 1929 in die Feuerwehr eingetreten. Von Beruf war Gröblinghoff Schuhhändler und führte sein Geschäft, das mit 200 Jahren zu den ältesten Soester Firmen gehörte, zuletzt noch als 90-Jähriger in der Marktstraße. Mit einer spektakulären Straßen-versteigerung ging diese Ära mangels Nachfolge im August 2002 zu Ende. Erich Gröblinghoff hat sich immer als aktiver Bürger Soests verstanden, der seine Heimatstadt liebt. So gehörte er vor über 40 Jahren zu den Gründern der Bürgergemeinschaft, um die Geschicke Soests mit- bestimmen zu können. In den 80er Jahren gingen seine und die Auffassungen der BG auseinander. So gründete er die Bürgerunion und trat als deren Kandidat 1984 zur Stadtratswahl an, Stadtbrandmeister, Schuhhändler, Parteiengründer und unbequemer Frager scheiterte aber an der Fünf-Prozent-Hürde. Gleichwohl war er weiter politisch aktiv und stellte über viele Jahre von der Zuschauertribüne des Ratssaals seine Fragen, die mitunter so manchen Verantwortlichen unbequem waren. Aus dieser "Kultur der Fragen" gründete er 1994 die "Partei der Frager", die "Aktionsgemeinschaft Soester Bürger". Bis zum Jahr 2002 besuchte er, abgesehen von krankheitsbedingten Unterbrechungen, die Ratssitzungen und stellte seine Fragen. Die letzten Lebensjahre verbrachte Erich Gröblinghoff im Perthes-Zentrum. (kf/Foto: Dahm)