Christiane Patzke

Gott, atme in mir tief
Damit ich atme und lebe
Du, der mich zu sich rief
Nach dessen Liebe ich strebe

Komm, küss mich, Wind, nimm meinen Atem 
Der dich und mich verbindet
Und wir tanzen auf den Gräbern
Bis der Tod für immer schwindet.

Und niemand weiß, dass es uns gibt
Uns, die wir tanzen Hand in Hand
Außer dem Einen, der in uns lebt
Und mich beschützt im ewigen Land

Komm, küsse mich, Wind, nimm meinen Atem
Der dich und mich verbindet
Und wir tanzen auf den Gräbern
Bis der Tod für immer schwindet

(Quelle 'Die Hütte' Ein Wochenende mit Gott von William Paul Young)

FERNER MORGEN,

von dem ich träume:
Seine Weite wird ungeheuer sein.
Wir werden gehen können -
aufrecht und im Licht.

Das Wasser aller Bäche Flüsse Seen:
durchschaubar
bis auf den Grund,
wo der Tag
die Leiber der Fische versilbert. –

Und auch seine Klarheit wird uns gehören.
Wir werden sehen können
alle Farben dieser Stunde:
das Schwarz schattenspendender Felsen,
das Rot einer behutsamen Sonne,
das Gelb getreidebestandener Ebenen.

Und bald darauf werden wir Höfe betreten,
vertraute Häuser, darin wir zuvor niemals waren –
Werden Brot und Salz finden 
auf dem Tisch und Wein in geschliffenen Gläsern: 

DENN DA SIND MENSCHEN,
die uns erwarten, 
sind Stimmen, die singen -
und ein Tanzen wird uns ergreifen
- so frei - 
das wir vergessen

die Nacht - die Nacht
vor diesem
Morgen.

(Ulrich Schacht)

Ich habe dem Wind soeben gesagt,
er möge dich streicheln. 

Ich habe die Nacht gebeten, 
um dich zu sein wie mein Arm
auf dem Weg heimwärts 
zu unserem Haus. 

Über das Mondlicht werde ich wandern
in deine Träume. 

Und in der Frühe
wird deine Hand noch warm sein 
von meiner. 

-H.G. Saul-

Traue dich loszulassen, freizugeben, dich selbst und die, um die du trauerst. 
Denn du sollst weiterleben, du darfst weiterleben, es wird immer genug da sein, dies zu vollbringen. 
Indem du sie loslässt, verrätst du sie nicht, du wirst dein eigenes Leben auf dich nehmen, 
Schritt für Schritt, Tag für Tag, STunde um Stunde. 
Je weiter du kommst, desto mehr wird die Angst davor schmelzen  wie der Schnee in langersehnter Sonne. 

Das, was war, lässt sich nicht festhalten: 
Je mehr du danach greifst, desto mehr zerrinnt es wie feiner, trockener Meeressand zwischen den Fingern. 
Traue dich loszulassen, freizugeben und scheinbar ohne Halt weiterzugehen.
Was gewachsen ist und Liebe war, ist unvergänglich, unumkehrbar, es wird dich tragen, wenn du dich tragen läßt, los-läßt in freie Bewegung. 

Erinnerung wird bleiben, unbedrohlich, lebensstark. 
Du kannst leben, glaube mir, jetzt, sofort und immer mehr. 

Quelle: Es wird alles wieder gut von Jochen Jülicher 

Heute - gut einen Monat nach Christianes Tod - habe ich in einer stillen Stunde die umfangreiche Trauerpost gelesen. So viele Menschen fanden bewegende Worte, formulierten anrührende Texte und beschrieben ihr Entsetzen angesichts des tragischen Schicksalsschlages. Manchem fehlten jedoch offenbar auch die Worte. Sie verliehen aber nicht weniger eindrucksvoll ihrer Trauer und ihrem Mitgefühl Ausdruck.

All das zu sehen, war sehr bewegend und die Anteilnahme zu spüren war und ist für mich unendlich tröstlich. Ich weiß, dass wir, die wir Christiane liebten und sie so schmerzlich vermissen, nicht alleine sind. Dass viele andere ebenfalls traurig sind, dass sie mit uns fühlen und an unserer Seite stehen beweisen die einfühlsamen Worte in den unzähligen Briefen. Mir war ja nicht bewusst, wie sehr so viele Menschen Christiane mochten, sie schätzten und ihren Verlust ebenfalls nur schwer akzeptieren können. Schon die vielen Trauergäste an ihrer Beisetzung hatten dies unterstrichen.  

Auch wenn es für mich nicht einfach war, mich diesen vielen Kondolenzbriefen zu widmen: Ich bin so froh, alles nun gelesen zu haben. Euch und Ihnen allen herzlichen Dank.